Geleitwort Bischof Dr. Wolfgang Huber
Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
Der in diesem Jahr erstmals ausgelobte Preis der Stiftung KiBa für innovative Modelle der Nutzungserweiterung von Kirchengebäuden ist ein wichtiges Signal in die Öffentlichkeit. Wenn von einer Erweiterung der Nutzung die Rede ist, so wird damit unmissverständlich hervorgehoben, dass der Gemeindegottesdienst Vorrang vor jeder weiteren Nutzung hat. Kirchen sind nach Idee und Konzept der Andacht und Anbetung gewidmet; das ist ihr unverwechselbarer Zweck. Nutzungserweiterung bedeutet „gottesdienst plus“. Es geht um Optionen, weitere gemeindliche und mit der gottesdienstlichen Widmung vereinbare kulturelle Nutzungen der Kirchen neben dem Gottesdienst zu praktizieren.
In einer Phase, in welcher der Schatz des kirchlichen Bauerbes in unserem Land bisweilen als geradezu paradox groß und kostenträchtig wahrgenommen wird, zeichnet die Stiftung KiBa mit ihrem Preis zukunftsorientierte Modelle einer intensiveren Kirchennutzung aus.
Ich begrüße die Initiative der Stiftung KiBa, die auf eine zukunftsweisende kreative Kooperation von Kirchengemeinden und Architekten setzt, und beglückwünsche die diesjährigen Preisträger. Der Preis der Stiftung KiBa leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Wertschätzung der Kirchengebäude. Sie bilden einen kostbaren Schatz für Glauben und Kultur.